Für das Kreuzfahrtschiff AIDAaura ist die letzte Etappe angebrochen. Am Dienstagabend (19.9.) hat sich das Schiff vom Hafen Antwerpen (Belgien) verabschiedet. Es war das letzte Auslaufen mit Passagieren. Jetzt steht noch ein letztes Anlegemanöver an: Am Donnerstagmorgen (21.9.) wird das Schiff in Bremerhaven zurückerwartet. Dann gehen die Gäste von Bord. Damit endet die gut 20-jährige Geschichte von AIDAaura.
Begonnen hat sie eigentlich schon vor 24 Jahren. Damals, 1999, wurde das Schiff zusammen mit dem baugleichen Schwesterschiff AIDAvita bei der Aker MTW Werft in Wismar bestellt. AIDAvita wurde 2002 als erstes abgeliefert, AIDAaura folgte ein Jahr später. Damit wuchs die Flotte, die vor 2002 eigentlich gar keine Flotte war, sondern nur aus dem 1996 getauften Clubschiff AIDA bestand, auf drei Schiffe an.
AIDAaura wurde 2003 von Heidi Klum getauft
AIDAaura wurde am 12. April 2003 im Hafen von Warnemünde von Topmodel Heidi Klum getauft. Von dem Tag an bis heute hat das Schiff nach Unternehmensangaben auf mehr als 800 Reisen etwa einer Million Passagieren unvergessliche Urlaubserinnerungen beschert.
In der Premierensaison 2003/04 war AIDAaura das offizielle deutsche Olympiaschiff während der Sommerspiele in Athen und steuerte außerdem Ziele im Mittelmeer sowie der Karibik und Mittelamerika an. In den Folgejahren standen auch Reisen in Indien und im Orient sowie in Südostasien auf dem Fahrplan.
2017, in einem Jahr, als die neueren Schiffe der Flotte nicht nur eine, sondern schon zwei Klassen größer waren, wurde AIDAaura Teil des sogenannten Selection-Programms. Zusammen mit den anderen beiden kleinen Schiffen, AIDAcara und AIDAvita, sollte das Klassiker-Trio fortan vor allem besondere Ziele auf besonderen Routen ansteuern. So kam es dazu, dass AIDAaura als erstes Schiff der Flotte Ziele auf den Seychellen, Mauritius und Madagaskar besuchte. AIDAaura war auch das erste Kussmundschiff, das 2017 zu einer dreiwöchigen Grönland-Kreuzfahrt aufbrach.
AIDAaura fuhr zweimal um die Welt
Zweimal umrundete AIDAaura den kompletten Globus. Die AIDA Weltreisen Nummer 2 und 3 (2018/19 und 2019/20) wurden von AIDAaura angeboten. Sie dauerten jeweils 117 Tage.
Danach kam die wohl bitterste Phase im Leben des Kreuzfahrtschiffes. Bedingt durch die Corona-Pandemie betrat mehr als zwei Jahre lang kein Gast AIDAaura. Am 14. März 2020 gingen die letzten Gäste in Hamburg von Bord. Danach lag das Schiff mehrere Wochen in Visby auf der Insel Gotland (Schweden). Von Juli 2020 bis März 2022 war Tallinn (Estland) dann etwa 20 Monate der „Heimathafen“ des Schiffes. Am 7. Mai 2022 erfolgte in Hamburg der Restart. Dieses Glück blieb den anderen Selection-Schiffen verwehrt. Sie kehrten aus dem Corona-Stillstand nicht mehr in den Gästebetrieb zurück.
Nun ist AIDAdiva das älteste Schiff der Kussmundflotte
Und knapp anderthalb Jahre später trifft es nun auch AIDAaura. Mit ihr verlässt das letzte kleine Schiff die Flotte. Fortan ist AIDAdiva (Baujahr 2007, 69.203 BRZ, 2050 Passagiere) das kleinste und älteste Schiff der Reederei. Das Selection-Programm wird mit ihr und den sechs Schwesterschiffen der Sphinx-Klasse fortgesetzt. Nicht der komplette Fahrplan, aber ausgesuchte Reisen dieser sieben Schiffe tragen mittlerweile den Selection-Stempel. Denn besondere und exklusivere Reisen und Ziele soll es auch künftig im AIDA Programm geben. So soll es auch in Zukunft jeden Winter eine Weltreise und auch längere XXL-Reisen Richtung Karibik geben. Auch Grönland wird weiterhin angesteuert, 2024 erstmals mit AIDAluna. Gerüchten zufolge wird es demnächst auch im Zielgebiet Südostasien einige Neuerungen geben.
Für AIDAaura kommen nun auch einige Neuerungen. Nach dem Ende der aktuellen Reise (12 Tage „Westeuropas Flüsse“ mit Zielen wie Saint-Malo, Rouen, Antwerpen und Tilbury) werden wohl zeitnah die AIDA Buchstaben vom Schornstein verschwinden. Auch der Kussmund am Bug wird bald Geschichte sein. Diversen Medienberichten zufolge ist AIDAaura bereits verkauft. Demnach soll das Schiff bereits ab November 2023 als „Lara“ für Life at Sea Cruises auf eine dreijährige Weltreise gehen.