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„Mann über Bord“-Alarm an Bord von AIDAcosma mitten in der Nacht

An Bord der AIDAcosma ist am frühen Samstagmorgen „Mann über Bord“-Alarm ausgelöst worden. Aus dem Wasser wurde eine Person lebend gerettet - allerdings keine von Bord des Kreuzfahrtschiffes.

AIDAcosma. (Foto: AIDA Cruises)
AIDAcosma. (Foto: AIDA Cruises)

➤ Gegen 3.30 Uhr am Samstag (27.9.) informierten Passagiere der AIDAcosma die Brücke über eine Person im Wasser. Umgehend wurde „Mann über Bord“-Alarm ausgelöst.

➤ Nur wenige Minuten später konnte eine in einem Schlauchboot treibende Person aus dem Wasser gerettet werden. Sie gehörte aber nicht zur AIDAcosma.

➤ Dennoch wurde unmittelbar danach aus Sicherheitsgründen eine Vollzähligkeitskontrolle durchgeführt. 

Von Steffen Gaux
Von Steffen Gaux

Die Passagiere der AIDAcosma wurden in der Nacht von Freitag (26.9.) auf Samstag (27.9.) durch einen „Mann über Bord“-Alarm aus dem Schlaf gerissen. Gegen 3.30 Uhr gab es eine Durchsage in englischer Sprache: „Man over board“. Sogleich zog es viele Passagiere auf die Balkone ihrer Kabinen, um Ausschau zu halten.

Das Schiff befand sich zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Hafen von Palma de Mallorca, wo es um spätestens 5 Uhr fest an der Pier sein sollte. Unmittelbar vor der Einfahrt drehte das Schiff, um die Suche nach der Person zu beginnen.

AIDAcosma-Kapitän richtet Durchsage an die Passagiere

Um 3.50 Uhr richtete sich Kapitän Tommy Möller, der erst am Freitag nach einem gut zweimonatigen Urlaub das Kommando des Schiffes von seinem Kollegen Vincent Cofalka übernommen hatte, mit einer Durchsage an die Passagiere. Darin bestätigte er noch einmal, dass der Brücke eine „Person über Bord“ gemeldet wurde. Gleichzeitig konnte er auch mitteilen, dass tatsächlich eine Person gefunden wurde, dass diese allerdings nicht zu den Passagieren oder zur Crew der AIDAcosma gehöre.

Laut Möller wurde die Person mithilfe des Lotsenbootes, das den Hafenlotsen zur Einfahrt der AIDAcosma in den Hafen an Bord brachte, in einem kleinen Schlauchboot treibend aufgegriffen und sicher an Land gebracht. In einer späteren Durchsage gegen 5 Uhr ergänzte er, dass diese Person offenbar laut um Hilfe gerufen habe, als die AIDAcosma dicht an ihr vorbeifuhr. Passagiere hätten dies gehört und daraufhin zum Telefon gegriffen und den Schiffsnotruf angerufen. Dafür bedankte sich Kapitän Tommy Möller in seiner zweiten Durchsage ausdrücklich.

Trotzdem: Aus Sicherheitsgründen kündigte der Kapitän eine Vollzähligkeitsüberprüfung, eine sogenannte Musterung, an, „um sicher zu sein, dass wir nach wie vor noch alle Passagiere hier an Bord haben“.

Alle Passagiere mussten sich auf ihrer Musterstation einfinden

Unmittelbar nach dem Anlegen des Schiffes mussten sich deshalb alle Passagiere auf ihren jeweiligen Musterstationen einfinden. Jeder Passagier an Bord eines Kreuzfahrtschiffes bekommt am Anreisetag seine Musterstation zugewiesen und in einer obligatorischen Sicherheitseinweisung, die heutzutage größtenteils digital durchgeführt wird, den Weg dorthin gezeigt.

Unmittelbar nach dem Anlegen gegen 4.30 Uhr wurden auf den Musterstationen die Bordkarten aller Gäste gescannt, um die Vollzähligkeit sicherzustellen. Im Anschluss wurde ein ähnliches Procedere für die Besatzung durchgeführt.

Kapitän Möller musste Passagiere mehrfach zur Musterung auffordern

Für gut 4000 der etwa 5500 Passagiere an Bord endete an diesem Samstag eine siebentägige Kreuzfahrt durchs westliche Mittelmeer im Hafen von Palma de Mallorca. Die anderen waren entweder erst am Freitag in Barcelona für eine Woche an Bord gekommen oder aber bleiben für weitere sieben Tage für eine insgesamt 14-tägige Reise auf dem Schiff.

Die Ausschiffung der abreisenden Gäste begann noch vor Feststellung der Vollzähligkeit gegen 5.15 Uhr mit kaum nennenswerter Verspätung. Dass sich die Musterung über eine Stunde hinzog, lag vor allem daran, dass einige Gäste der Aufforderung des Kapitäns offenbar nicht nachkamen. Möller meldete sich in mehreren Durchsagen immer wieder mit der eindringlichen Bitte, sich an der Musterstation scannen zu lassen. Zwei Passagiere mussten sogar namentlich aufgefordert werden.

Um 6.12 Uhr informierte Möller letztlich, dass kein Gast und kein Crewmitglied der AIDAcosma vermisst würde.

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