Der Herbst kann auf der Nordsee mitunter ungemütlich sein. Und zurzeit herrscht dort tatsächlich immer wieder starker Wind. Der sorgt nicht nur für hohe Wellen – er bringt auch die Fahrpläne von Kreuzfahrtschiffen durcheinander. AIDA musste in den vergangenen Tagen mehrere Reisen umrouten, weil das Anlegen in einigen Häfen aufgrund des Wetters nicht möglich war.
Besonders hart hat es AIDAperla auf ihrer letzten Norwegen-Reise der diesjährigen Sommersaison erwischt. Auf der 9-tägigen Tour (5.-14.10.) konnten gleich mehrere Ziele nicht angelaufen werden. Gleich zu Beginn stand fest, dass das erste Ziel, Haugesund, gegen Bergen getauscht wird. Aber auch Ålesund und Eidfjord fielen dem Wetter zum Opfer. Leider war es hier aufgrund der Kurzfristigkeit nicht möglich, für einen Ersatzhafen zu sorgen. Zumindest wurde der Aufenthalt in Stavanger um ein paar Stunden und somit eine Übernachtung verlängert.
AIDAbella: Tenderbetrieb auf den Lofoten war nicht möglich
Haugesund und Ålesund wurden auch auf der 7-tägigen Norwegen-Reise von AIDAnova ab Kiel (8.-15.10.) gestrichen. Stattdessen wurden den Passagieren mit Kopenhagen und Bergen zwei attraktive Ersatzziele geboten.
Auch AIDAbella musste eine – vergleichsweise kleine – Änderung im Routenverlauf vornehmen. Auf der zuletzt beendeten Reise zu den Polarlichtern (2.-15.10.) konnten die Lofoten nicht wie geplant besucht werden. Da es sich hier um einen Reedehafen handelt, wäre aufgrund des Windes ein sicherer Tenderbetrieb nicht möglich gewesen. So erreichte AIDAbella das nächste Ziel der Reise, Trondheim, früher und lag hier über Nacht im Hafen.
Wetterbedingte Änderungen gerade im Herbst sind nichts Ungewöhnliches
Lediglich zu einer Änderung in der Reihenfolge der geplanten Häfen ist es auf der aktuellen Norwegen-Reise der AIDAmar (10.-20.10.) gekommen. Statt Olden, Vik und Ålesund hieß es nun: Vik, Ålesund und Olden.
Dass es um diese Jahreszeit vor allem in Nordeuropa zu wetterbedingten Umroutungen kommen kann, ist nichts Ungewöhnliches. Dass es aber auch anders aussehen kann, zeigt das aktuelle GLOBISTA-Video, das vom 17. bis 24. September auf einer Norwegen-Kreuzfahrt mit AIDAprima entstanden. Bei bestem Wetter und ganz viel Sonnenschein sind hier alle geplanten Häfen in der vorgesehenen Reihenfolge angelaufen worden.
➤ Schauen Sie rein: GLOBISTA-Video „Norwegen ab Hamburg“ mit AIDAprima
Auch Anfang des Monats gab es bereits wetterbedingte Routenanpassungen. Erwischt hat es auch die Gäste der AIDAdiva. Auf der 7-tägigen Norwegen-Reise ab Warnemünde (1.-8.10.) sind gleich zwei von vier geplanten Häfen gestrichen worden. Kristiansand und Haugesund konnten noch wie vorgesehen angesteuert werden – danach mussten aber ausgerechnet die beiden Fjordfahrten nach Vik und Eidfjord gestrichen werden.
AIDAdiva hat eine Windangriffsfläche von 10.000 Quadratmetern
Laien mag das seltsam vorkommen, weil ja gerade die Fahrten durch die Fjorde mit den umliegenden Bergen recht windstill über die Bühne gehen müssten. Das Problem sind aber meist nicht die Fjordfahrten selbst, sondern die teils engen, mit vielen kleineren Inseln versehenen Einfahrten in die Fjorde. Bläst dort ein zu heftiger Wind, kann es für das Schiff und seine Passagiere gefährlich werden. Immerhin hat ein Schiff der sogenannten Sphinx-Klasse wie die AIDAdiva eine seitliche Windangriffsfläche von etwa 10.000 Quadratmetern. Zum Vergleich: Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ hat eine Segelfläche von gut 2000 Quadratmetern.
Als Ausgleich gab es mit zwei Tagen in Stavanger einen schönen Ersatz-Aufenthalt für die Gäste der AIDAdiva, auch wenn sich viele – verständlicherweise – mehr über imposante Fjorde gefreut hätten. Immerhin besteht von Stavanger aus die Möglichkeit, den Lysefjord zu besuchen.
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Betroffen von einer Umroutung war auch AIDAsol auf einer 12-tägigen Reise nach England, Schottland und Norwegen (2.-14.10.). Eigentlich sollte hier auch ein Aufenthalt in Kirkwall auf den Orkneyinseln dabei sein – doch auch hier forderte der Wind Änderungen. Statt Kirkwall gab es einen Seetag, am Tag danach ging es nach Bergen. Ab dem Folgetag wurde mit einem Anlauf in Vik der geplante Routenverlauf wieder aufgenommen.
AIDAmar musste ihren Anlauf in Stockholm um zwei Tage vorziehen
Getroffen hat es auch AIDAmar auf einer 10-tägigen Skandinavien-Tour (30.9.-10.10.). Hier musste der Aufenthalt in Stockholm um zwei Tage vorgezogen werden, da die Windprognose für die eigentlich geplanten Tage (6./7.10.) Übles vermuten ließen. Durch die vorausschauende Reaktion des Kapitäns konnte die AIDAmar-Crew ihren Gästen so das Highlight der Reise dennoch bieten, auch wenn der Aufenthalt etwas kürzer ausfiel als erhofft. Bei den übrigen Häfen wurde ein wenig an der Reihenfolge geschraubt. Letztlich gestrichen wurde nur der Anlauf in Karlskrona.
Wenn die Schiffe der Sphinx-Klasse Probleme mit dem Wind haben, gilt das für die Schiffe der größeren Hyperion-Klasse auf ihren Norwegen-Fahrten erst recht. So konnte AIDAprima gleich zwei Häfen binnen einer Woche (1.-8.10.) nicht anlaufen: Ålesund und Stavanger. Dafür ging es für zwei Tage nach Bergen. Immerhin machte das Wetter der Fahrt durch den Geirangerfjord keinen Strich durch die Rechnung.
Wetterbedingte Änderungen gab es schon im September – auch im Mittelmeer
Schon im September gab es hier und da wetterbedingte Änderungen bei einigen Reisen. Im Norden traf es hier mehrmals den Hafen von Visby auf Gotland (Schweden), der als recht windanfällig gilt.
Aber nicht nur im Norden kann es zu Routenänderungen kommen – auch im Mittelmeer ist das möglich. Ende September blieb von der ursprünglichen 10-tägigen Reise „Mediterrane Highlights“ nicht mehr viel übrig: Mit Neapel, Livorno, Cannes und Marseille wurden gleich vier Ziele gestrichen. Mit Cagliari auf Sardinien und Ajaccio auf Korsika konnte der Kapitän seinen Gästen immerhin zwei schöne Alternativen bieten.
Auf AIDAblu sorgte eine unterbrochene Wasserversorgung für eine Routenänderung
Es ist übrigens nicht immer nur das Wetter, das für Hafen-Ausfälle sorgt. In dieser Woche fiel bei der AIDAblu-Reise „Mittelmeerinseln ab Korfu“ der Anlauf auf der griechischen Insel Kefalonia aus. Grund: Das Schiff hing zwei Tage zuvor viel länger als geplant in Crotone (Italien) fest. An Bord gab es Probleme bei der Wasserversorgung.
Laut Berichten einiger Passagiere im Kreuzfahrt-Forum „Wasserurlaub“ gab es für mehrere Stunden kein fließendes Wasser an Bord. Betroffen davon waren offenbar auch die Toiletten-Spülungen. Den Erzählungen zufolge musste ein Ersatzteil aus Deutschland eingeflogen werden. Schon kurze Zeit später soll dem Vernehmen nach wieder alles reibungslos funktioniert haben.