Lange haben AIDA und die Passagiere darauf gewartet: In Italien dürfen Gäste von Kreuzfahrtschiffen wieder auf eigene Faust an Land. Als einziges derzeit angefahrenes Land in Europa hatte Italien dies bis zuletzt nicht erlaubt. Gestattet waren stets nur geführte, von der Reederei organisierte Ausflüge. Der 1. April war in den vergangenen Wochen immer wieder als Datum genannt worden, an dem die Regeln gelockert würden. Offiziell hat sich das nun bestätigt, inoffiziell durften die ersten Passagiere sogar schon ein paar Tage früher individuell von Bord.
Gäste der AIDAblu und AIDAstella profitieren von den Lockerungen
Damit profitieren AIDA-Gäste nun wieder auf allen Europa-Kreuzfahrten ausnahmslos von der Möglichkeit individueller Erkundungen. Auf der aktuellen Reise „Italien & Malta“ mit AIDAblu, die das Schiff seit Ende Februar Sonntag für Sonntag unternimmt, war das bislang nicht möglich. Auf der letzten von insgesamt fünf dieser Rundreisen gab es nun endlich wieder grünes Licht.
Zwar verlässt AIDAblu am Sonntag (3.4.) das derzeitige Fahrtgebiet, aber auch auf den anstehenden Adria-Kreuzfahrten (ab 10.4.) profitieren die Gäste der AIDAblu von den Lockerungen. Mit Triest und Bari werden nämlich auch auf dieser Route gleich zwei italienische Häfen angesteuert. Hätte Italien seine Bestimmungen verlängert, wären Landgänge auf eigene Faust tabu gewesen – und zwar nicht nur in den italienischen Häfen selbst, sondern sehr wahrscheinlich auch in allen anderen. Die Regel war dem Vernehmen nach sehr streng und sah vor, individuelle Landgänge auch in nicht-italienischen Zielen zu untersagen.
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Deshalb hatte AIDA das andere Schiff, welches mit La Spezia und Civitavecchia eigentlich zwei italienische Häfen im Programm gehabt hätte, umgeroutet: AIDAstella fuhr in den vergangenen Wochen auf ihrer siebentägigen Mittelmeer-Route ersatzweise Cartagena und Valencia (Spanien) an. Mit dieser Entscheidung konnte man den Gästen in allen Häfen individuelle Landgänge anbieten. Dies geht nun auch wieder in Italien: Ab Samstag (2.4.) ist AIDAstella noch dreimal auf der Tour „Mediterrane Schätze“ unterwegs – dann wieder inklusive La Spezia und Civitavecchia.
Sogenannte „Bubble“-Ausflüge waren im Laufe der Pandemie mehrere Monate Usus
Dieser Fall zeigt auch, dass AIDA und andere Reedereien kein Interesse daran haben, ihre Kunden zur Buchung der angebotenen Ausflüge zu zwingen – was gerade in sozialen Medien ein oft geäußerter Vorwurf ist. Wäre es der Wunsch, mit dem eigenen Ausflugsangebot kurzfristig Kasse zu machen, wäre die AIDAstella kaum umgeroutet worden. AIDA hätte sich auf die Bestimmungen der italienischen Behörden berufen und die eigenen Ausflüge verkaufen können. Hat die Reederei aber nicht. Dass die sogenannten „Bubble“-Ausflüge im Laufe der Pandemie insgesamt mehrere Monate Usus waren, liegt allein am Gesundheitsschutz. Noch im Sommer vergangenen Jahres hatten nahezu alle Länder individuelle Landgänge untersagt. Jetzt dürfte auch AIDA froh sein, dass sich das Blatt zumindest in diesem Punkt innerhalb Europas komplett gedreht hat.